21 December 2023, Stefan Gruendling Oliver Hammer

Fahrplankonstruktion

Von der Vision eines vollautomatisch konstruierten Fahrplans

Wie mit Digitalisierung der Prozesse und agiler Software-Entwicklung der Fahrplan unter dem "rollenden Rad" sukzessive auf die Digitale Schiene gesetzt und gleichzeitig eine Kapazitätssteigerung erreicht wird.

Jede Zugfahrt in Deutschland braucht einen Fahrplan. Das sind bis zu 50.000 Zugfahrten mit Fahrplänen pro Tag. Doch wo kommen diese her? Die steigende Verkehrsnachfrage führt auf der einen Seite zu höheren Kapazitätsbedarfen und Auslastung der Schieneninfrastruktur.

Auf der anderen Seite wird die verfügbare Kapazität während der Bau- und Modernisierungsaktivitäten der Schieneninfrastruktur und der Leit- und Sicherungstechnik während der Maßnahmen reduziert. Zur frühzeitigen Identifikation, Vermeidung und Handhabung von möglichen Kapazitätsengpässen sind die IT und die weitere Digitalisierung der Prozesse gefordert.

Durch die Einführung digitaler Prozesse entwickeln wir uns weg von der einer manuellen Fahrplankonstruktion hin zu einer weitestgehend vollständig automatisierten Fahrplankonstruktion und Kapazitätsmanagement, so dass die zukünftig steigenden Verkehrsbedarfe auf der Schiene weiterhin bedient werden können. Hierzu sind wir vor 3 Jahren gestartet, die monolithischen Bestandssysteme sukzessive durch modulare Services mit einer flexiblen, integrierten Plattform abzulösen und zu automatisieren. Damit verbunden ist die Neugestaltung und Automatisierung von Abläufen und Prozessschritten, sowie eine Konsolidierung der Datenhaltung und Informationsflüsse.

Die agile Software-Entwicklung bietet eine höhere Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit auf Kundenwünsche und neue Anforderungen. Wir arbeiten iterativ und sind im ständigen Austausch zu unseren Stakeholdern. Dadurch werden Teillieferungen in regelmäßigen Abständen gewährleistet, um so der großen Vision stückweise näher zu kommen. Die Herausforderung ist, mit über 600 Experten in crossfunktionalen, agilen Teams synchronisiert neue Abläufen, automatisierte Prozessschritte und flexibel kombinierbaren und modularen Services zu konzipieren, entwickeln und unter dem "rollenden Rad" sukzessive in Produktion zu bringen.

Als DB Netz sind wir in Deutschland eines der größten Unternehmen, die einen signifikanten Anteil der IT-Entwicklung nach SAFe® 6.0 gestalten. Unsere Teams arbeiten mit modernsten Standards in der Cloud, setzen auf eine sehr hohe Automatisierung im Lebenszyklus der Softwareentwicklung und übernehmen eine Ende-zu-Ende Verantwortung für ihre entwickelten Artefakte.

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